Mittlerweile bin ich den 5. Tag hier in Coronado im Haus von Miguel und Familie, quasi dem Herzen von Arbofilia. Im Gegensatz zu den restlichen Haeusern in der Gegend gibt es keinen spiessigen englischen Garten sondern lauter aufregende tropische Pflanzen auf dem Grundstueck. Fast wie im richtigen Regenwald. In einigen Jahren wird es hoffentlich noch mehr danach aussehen. Zusammen mit den Sotos habe ich jedenfalls schon verschieden Baeume im Garten gepflanzt. Sozusagen ein kleiner Vorgeschmack auf die Station im Korridor am Carara Nationalpark, wo Arbofilia versucht den urspruenglichen Regenwald bestmoeglichst durch Aufforstung wiederherzustellen.
Migue (der Sohn) hat mich am Samstag in der Hauptstadt San Jose bereits abgeholt und mir gleich erklaert, wie die Ticos hier so ticken. Er ist nicht gerade ein Liebhaber von Staedten und deren Einwohnern, insbesondere nicht von den Ticas. Eher von Kettensaegen und Macheten. Sein Geld verdient er meist damit, alte umgefallene Baeume im Wald zu finden und deren wertvolles Holz stundenlang wieder hinaus zu schleppen. Nicht gerade ein klimatisierter Buerojob. Fuer sein Produktdesignstudium hat er gestern fuenfzehn Proben von verschiedene Holzsorten mit mir zurechtgesaegt und einige Hoelzer sind nicht nur wunderschoen goldgelb bis purpur, wenn sie poliert sind, sondern duften auch verdammt aromatisch. Das im Haus verarbeitete Holz hat er ebenfalls besorgt und es wird auch noch fleissig daran gebaut.
Langsam hab ich mich auch an das fruehe Aufstehen ab 6 gewoehnt. Zum Fruehstueck gibt es dann die Grundnahrung der Ticos "gallo pinto", was eine Mischung aus Reis und Bohnen sowie meist Ei ist. Diese drei Zutaten verfolgen einen dann auch bei den anderen Mahlzeiten. Es sind naemlich die Grundnahrungsmittel, wie bei uns Brot oder Kartoffeln. Das heisst nicht, dass es nicht auch andere leckere Sachen gibt. Suesse Kochbananen oder exotische Fruechte gibt es ebenso, wie gebackenen Fisch oder Huehnchen. Zum Trinken gibt es das Nationalgetraenk Kaffee frisch aufgebrueht, allerdings deutlich besser schmeckend als in Deutschland.
Die Tage ueber war ich mit Miguel mit Reparaturen an einem alten Toyota Landcruiser (im Bild) beschaeftigt. Dieselfilter neu einbauen, Abdeckplane vermessen, Innenverkleidung anbringen, Batteriewechsel etc. Damit das gute Stueck dann lange im feuchten Regenwald ueberlebt wird auch noch alles schoen mit Silikon versiegelt. Man saut sich jedenfalls ganz schoen ein bei der Arbeit. Ausserdem bin ich ganz schoen am rotieren, um die Kommunikation mit ProRegenwald zu verbessern. Das ist leider oft etwas anstrengend, da nicht alles sofort funktioniert oder nicht dort ist wo es sein sollte etc. Auf jeden Fall geht es morgen dann erstmal in den Dschungel oder besser gesagt auf die Station am Carara Nationalpark. Der Koordinator des Sektors Wade wird mich dann am Krokodilfluss bei Tarcoles einsammeln und anschliessend kommt wahrscheinlich ein leicht holpriger Offroadweg auf Schlammpisten. Geplant ist vor Ort dann Dokumentationsarbeit und Fotografieren der Biodiversitaet. Da dort wahrscheinlich kein (schneller) Internetzugang sein wird, werde ich mich wohl erst spaeter mit Berichten und Fotos melden.
¡hasta luego!
¡hasta luego!
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