Samstag, 22. November 2008

Oro!

Neben meinen Arbeitsrecherchen im Internetcafe bin ich die Tage wieder zu einem kleinen Kulturabstecher in San Jose gekommen. Mein eigentliches Ziel, das Museum fuer moderne Kunst, war allerdings geschlossen und ich musste fix einen Plan B erdenken. Somit landete ich dann im Bunker unter dem Nationaltheater hinter dessen flughafenmaessigen Sicherheitskontrollen am Eingang das Goldmuseum auf mich wartete. Hinter den dicken Stahltueren gab es dann auch reichlich glaenzendes Edelmetal zu bestaunen. Wieder in den den typisch indigenen tierischen bis menschlischen Gestalten. Dabei beeindruckte vor allem die detaillierte Verzierung bei den Schmuckstuecken, die in muehsamer Handarbeit mit einfachsten, aber spezialisierten Techniken, geschaffen wurden. Einmal mehr beeindruckte auch die Ausstellungsgestaltung mit ideenreichen Praesentationen von Graebern, Dorflandschaften und Filmvorfuehrung. Daneben konnte ich auch viele Ausstellungs- gegenstaende selbst anfassen oder interaktiv einige der abgebildeten Tiere im nachgestellten Regenwald ihren Goldabbildungen zuordnen. Letztendlich waren diese edlen Schmuckstuecke natuerlich fuer die hochrangigen Personen der Dorfgemeinschaft geschaffen. Darunter insbesondere die Schamanen oder den Kriegern, deren Symbol der Jaguar Kraft, Schnelligkeit und Geschick verkoerperte. Heutzutage ist die urspruengliche Herstellung von Goldschmuck durch die Indigenen allerdings weitgehend zum erliegen gekommen. Dies verwundert bei einem Anteil von einem Prozent an der Bevoelkerung und deren aermlichen Leben in Reservaten auch nicht wirklich. Vielmehr sind es heute grosse Unternehmen wie Infinito Gold, welche ruecksichtslos nach dem Edelmetall suchen. Jene Goldlobby schafte es sogar den Praesident von Costa Rica Oscar Arias per Dekret dazu zu bringen ein Moratorium, dass den Abbau von Gold im Tagebau verbietet, im April 2008 aufzuheben. Damit konnten sie im noerdlich liegenden Biologischen Korridor El Castillo/San Juan de la Selva in Costa Rica nach Gold schuerfen. Allerdings wurde dieses Vorhaben durch eine einstweilige Verfuegung des obersten Gerichtes nach Verfassungsbeschwerde von Umweltschuetzern vorerst im Oktober ausgesetzt. Damit die damit verbundene Zerstoerung des Natur endgueltig gestoppt werden kann, gibt es bei "Rettet den Regenwald" eine aktuelle Protestmailaktion an die costaricanische Regierung.

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