So schnell können sich die Pläne ändern. Statt in den Süden von Osa hat es mich nun an den Ost des Nationalparks verschlagen. Zusammen mit meinen Zimmergefährten Mischa (aus der Schweiz) und Chloé sowie Christian (aus den Staaten) bin ich heute morgen nach Dos Brazos gefahren, einer ehemaligen Goldgräberstadt. Der Vorteil war einerseits, dass ich nicht gar so früh aufstehen musste und andererseits ich noch unverhofft nette Gesellschaft auf Reisen bekommen habe, was einiges auch einfacher macht. So haben wir vor der Sammeltaxifahrt noch schnell im Supermarkt unsere Selbstverpflegungssachen gemeinsam eingekauft. Denn in Dos Brazos hat Ron (ein Kanadier) ein wunderbares Grundstück mit einem kleinen Haus direkt an der Grenze zum Nationalpark, wo wir die nächsten Nächte verbringen wollten. Nach einem kurzen Abstecher in Rons' Haus im Dörfchen ging es dann bis ans Ende der Straße und noch weiter, bis unser erstes kleines Hinderniss, der Rio Tigre, zu durchwaten war. Zum Glück war der Aufstieg zum Haus durch die bereits angelegten Pfade weniger beschwerlich als gedacht und war kamen schließlich gut durchgeschwitzt mit unserem Gepäck an.Nachdem wir alles abgelegt hatten, wollten wir fix noch einen Erkundungstrip durch den Wald angehen, bevor die Sonne in ein paar Stunden bereits wieder untergeht. Also folgten wir einfach einen der Pfade in Richtung, wo es einen Wasserfall zu sehen geben sollte. Der Weg führte uns wortwörtlich über Stock und Stein, da es immer wieder galt umgestürzte Bäume und Erdrutsche zu passieren. Dabei sollte man allerdings lieber nicht nach unten schauen, denn die Abhänge gingen gefährlich steil ca. hundert Meter nach unten. Wenig später hörte ich etwas gekreische aus den Baumwipfeln und tatsächlich bewegten sich hoch oben ein paar Klammeraffen, die wir allerdings aufgrund der schwierigen Lichtferhältnisse nur schwer fotografieren konnten. Dann ging es weiter bergab dem Rauschen der Quelle entgegen. Während wir schließlich quellaufwärts über die Steine kletterten, sahen wir auch einige wunderschöne Amphibien und Wasserbewohner wie den Shrimps. Allerdings waren allesamt verdammt fix. Schließlich erreichten wir den erhofften Wasserfall. Er war zwar nicht gigantisch, dafür aber sehr schön unberührt und erfrischend. Im Gegensatz zum warmen Meer tut solch eine kühle Süßwasserdusche im schwitzigen Dschungel sehr gut. Da unserer Abenteuersinn noch nicht erschöpft war, erkletterten wir danach noch den Wasserfall und folgten der Quelle oberhalb weiter. Jetzt mussten wir auch zum Fortkommen auch immer öfters die Machete schwingen, die Christian glücklicherweise mit einstecken hatte. Nachdem uns die stechenden und brennenden Pflanzen allerdings mit fortschreitender Zeit immer mehr nervten, ging es dann schließlich langsam wieder Richtung Hütte, wo wir unsere knurrenden Mägen mit fix gekochter Pasta besänftigten.Nachdem wenig später die Sonne unterging, versuchte Christian noch ein Feuer für ein gemütliches Abendgelage zu entzünden. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt ist das im REGENwald ein etwas schwierige Aufgabe, da alles Holz sehr feucht ist. Zu seinem Unglück fing es dann auch noch genau in dem Moment an zu tropfen, als er grade die ersten Holzspähne entzündet hatte. Es war ein mutiger Kampf und während ich mit Micha in der Hängematte schon etwas Cerveza trank, klappte es letztendlich doch noch mit dem Feuer. Zu unserer aller Freude hatten wir auch noch ein paar Würstchen mit, die sogleich am Spieß ins Feuer gehalten wurden. Unter dem Moskitonetz ging es dann wenig später ins Land der Träume, schließlich wollten wir morgen früh zeitig starten.
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